Noch nie soviel Lkw-Reifen wie in 2004 von Conti

Die Continental AG peilt in diesem Jahr mit rund 6,3 Millionen Einheiten einen Produktionsrekord bei Nutzfahrzeugreifen an. Möglich wird dies durch neue Kapazitäten am slowakischen Standort Puchov sowie bei Continental Sime Tyre in Malaysia. „Wir produzieren an der Kapazitätsgrenze und fertigen jeden Reifen, der realisierbar ist“, sagte Dr. Hans-Joachim Nikolin, im Vorstand des internationalen Automobilzulieferers für die Division Nutzfahrzeugreifen zuständig, im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge.

„Die Märkte haben sich seit Jahresbeginn aus einer Talsohle heraus positiv entwickelt. Noch ist aber nicht sicher, ob tatsächlich in Mehrkapazität oder nur in überfälligen notwendigen Ersatz investiert wird. Wenn aber auf der IAA Nutzfahrzeuge die Stimmung gut ist, dann können wir recht sicher von einer Trendwende ausgehen. Ich verspreche mir von der Messe mehr Klarheit über die konjunkturelle Situation. Mit unserem Messemotto „wirtschaftliche Mobilität“ liegen wir aber in jedem Fall im Trend“, zeigte sich Dr. Nikolin vorsichtig optimistisch zum Branchenumfeld.

„Die USA sind zur Zeit ein starker Wachstumsmarkt bei Lkw-Reifen. Auch Europa ist im laufenden Jahr wieder angesprungen – das belegen die Zahlen: Im ersten Halbjahr verzeichnen wir gegenüber dem Vorjahreszeitraum im europäischen Erstausrüstungsgeschäft eine Steigerung von 30 Prozent. Unser Wachstum verläuft damit überproportional zur Steigerung des Fahrzeuggeschäfts – Zugmaschinen und Trailer. Sicherlich spielt hier auch unser Liefervertrag mit DaimlerChrysler hinein, der sich bereits positiv auswirkt.“ Auch im Ersatzgeschäft konnte Continental im einstelligen Prozentbereich wachsen.

Nikolin kündigte an, mit der Division Nutzfahrzeugreifen den Abstand zum weltweit führenden Hersteller Michelin verringern zu wollen: „Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber ich glaube, dass wir das schaffen können. Um entscheidend aufzuholen, müssen wir uns bei Produktperformance und den Prozessen weiter verbessern sowie die Produktion durch niedrigere Kosten und mehr Flexibilität noch wettbewerbsfähiger machen.“ Auf die Unterschiede zu Michelin angesprochen, erklärte Hans-Joachim Nikolin, dass man in einzelnen Teilbereichen bereits mit Michelin durchaus gleichauf sei, dass man aber noch an der Gleichmäßigkeit über alle Nutzfahrzeugreifensegmente arbeiten müsse. Auch bei den in der Branche derzeit im Trend liegenden Supersingle-Reifen wird Continental nachziehen, entsprechendes Equipment für die Produktion ist bereits bestellt.

Als wichtige Schritte bezeichnete Nikolin Investitionen in die Niedrigkostenstandorte Brasilien und Malaysia. „Besonders für unser Geschäft in den USA ist dieser Beschluss von existentieller Bedeutung. Seit einigen Jahren exportieren wir einige 100.000 Reifen pro Jahr von Europa aus in die USA. Wegen der Schwankungen des Währungskurses ist das aber keine dauerhafte Lösung. Schon im nächsten Jahr wollen wir aus Malaysia, ab 2006 zusätzlich aus Bahia in Brasilien die USA beliefern. Darüber hinaus werden uns dann aber auch kostengünstige Kapazitäten für Brasilien und die ASEAN-Region selbst zur Verfügung stehen. Das nächste wichtige Ziel für eine Investition ist China, der Wachstumsmarkt schlechthin.“

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