ADAC-Werkstatttest: Falscher Reifendruck bleibt oft unentdeckt

Der Automobilklub ADAC hat bundesweit 70 Werkstätten einem Test unterzogen. Dazu wurden pro Pkw der Marken BMW, Ford, Mercedes, Nissan, Opel, Renault und VW jeweils fünf Vertrags- sowie fünf freie Werkstätten (Ausnahme bei Ford: sechs Vertragswerkstätten, vier Freie) von Testkunden besucht. Damit es bei der dabei in Auftrag gegebenen Inspektion auch etwas zu entdecken gab, hatten ADAC-Techniker zuvor fünf Fehler in jedes der Fahrzeuge – alles mindestens zwei Jahre alte Benziner – eingebaut.

Drei davon waren bei allen Modellen gleich: Kühlerflüssigkeitsstand zu niedrig, Innen- bzw. Kofferraumlampe defekt sowie nicht korrekter Reifenluftdruck. Ein vierter Eingriff war modellbezogen: Beim BMW fehlte Öl der Servolenkung, bei Ford und Mercedes spritzte eine Scheibenwaschdüse zu niedrig, und bei Nissan, Opel und Renault leuchtete der linke Scheinwerfer zu tief. Außerdem musste ein in den Steuergeräten der Autos hinterlegter Fehler elektronisch ausgelesen werden. Bewertet wurde aber nicht nur die Fehlerbehebung, sondern auch der Service (Kostenvoranschlag, Auftragsbestätigung, Termineinhaltung u.Ä.).

Von den 36 getesteten Vertragswerkstätten waren 26 „gut“ oder „sehr gut“, bei den 34 Freien schafften diese Auszeichnung nur 15 Betriebe. „Generell war im Test das Niveau der herstellergebundenen Werkstätten also höher“, so der ADAC. Hier finde der Kunde eine tendenziell bessere Arbeitsqualität, die er allerdings auch adäquat bezahlen müsse. „Will man es preiswerter, kann man aber bei den Freien, mit Abstrichen, ebenfalls eine fachmännische Leistung erwarten“, lautet das weitere Fazit des Automobilklubs nach dem Test.

Der falsche Reifenluftdruck blieb übrigens bei vier Vertrags- bzw. sieben freien Werkstätten unentdeckt. Damit patzten insgesamt rund 15 Prozent aller getesteten Betriebe in dieser Disziplin. Interessant ebenfalls, dass auf der Rechnung so manches Testkunden (egal, ob vom markengebundenen oder freien Betrieb) die Position „Scheibenklar auffüllen“ auftauchte – waren die Fahrzeuge vom ADAC doch jeweils mit randvoll gefülltem Scheibenwaschwasserbehälter in den Werkstätten abgegeben worden.

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