Zulieferer setzen Autobauer unter Druck

Schon oft war die Rede davon, dass die Automobilindustrie versucht, ihren Zulieferern niedriegere Preise abzuringen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, verschärfe sich das Klima derzeit – allerdings in einer bisher nicht bekannten Variante. Derzeit seien es eben die Automobilzulieferer, die Druck ausüben und nicht die Autokonzerne.

Vor dem Hintergrund stark angestiegener Rohstoffkosten und knapper Verfügbarkeit von Vormaterialien auf den Beschaffungsmärkten verlangen die Zulieferer „höhere Abnahmepreise im zweistelligen Prozentbereich“. Diese Forderungen stellte der Deutsche Gießereiverband (DGV) und dessen Arbeitsgemeinschaft der Zuliefererindustrie (Argez), zu der auch kleinere und mittlere Unternehmen der Kunststoff- und Kautschukindustrie gehören. Die Zulieferer litten unter unvorhergesehenen Kostensteigerungen von zehn bis 15 Prozent; Schrott als wichtige Rohstoffbasis sei seit dem vergangenen Sommer etwa um 75 Prozent teurer geworden. Dabei sei die enge Verpflechtung der Produktionen zwischen Autobauer und Zulieferer (Produktionstiefe) heute eher zum Vorteil für die Zulieferer, die immer mehr Produktionsschritte für die Autobauer übernehmen. Die Zeiten seien vorbei, in denen die Autobauer von einem Lieferanten zum anderen wechselten, um noch günstigere Einkaufskonditionen herauszuschlagen.

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