40-Sunden-Woche im Werk Stöcken – Conti setzt auf Verhandlungen

Gegen die Pläne der Continental AG, im Werk Hannover-Stöcken die 40-Stunden-Woche einzuführen, hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) nach Aussagen des Reifenherstellers Widerstand angekündigt. Trotzdem setze man „nach wie vor auf eine tragfähige Lösung zur Sicherung des Standortes“, heißt es dazu in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens. „Obwohl die Gewerkschaft einen für uns unverständlichen und schädlichen Ton angeschlagen hat, sind wir zuversichtlich, dass die gemeinsamen, monatelangen Bemühungen von Geschäftsleitung und Betriebsräten zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Werkes bei den jetzt anstehenden Verhandlungen mit einem ordentlichen Ergebnis enden“, sagt Continental-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Sattelberger. Eine Lösung müsse bis zum 15. März vorliegen, ansonsten gefährdeten die Gewerkschaftsfunktionäre Arbeitsplätze.

Die IG BCE-Landesbezirksleitung habe allerdings angekündigt, sie wolle die laut Conti „notwendige Einführung“ der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich in der Reifenfertigung im Werk Stöcken verhindern. „Bleibt die Gewerkschaft bei dieser Haltung, verkündet sie das Aus für geplante Investitionen von mehr als 20 Millionen Euro. Dieses Geld wird dann ins Ausland fließen, weil sich die Investitionen in Stöcken ohne den nötigen Beitrag der Beschäftigten nicht rechnet“, argumentiert der für Nutzfahrzeugreifen zuständige Vorstand Dr. Hans-Joachim Nikolin. Der Druck von Automobilindustrie wie Endverbrauchern zwinge Continental dazu, pro Jahr drei bis fünf Prozent an Kosten einzusparen. Dementsprechend müsse man in allen Werken reagieren.

„Die IG BCE-Landesbezirksleitung hat sich auf einen Drahtseilakt begeben und wird hoffentlich dabei nicht die Balance verlieren. Doch wenn die Gewerkschaft uns die betrieblich nahezu endverhandelte Nutzung der Öffnungsklauseln im Flächentarifvertrag der Chemieindustrie zum Erhalt gefährdeter Arbeitsplätze am Standort Deutschland jetzt verweigern will, hat sie offensichtlich nur Alibiparagrafen unterschrieben“, meint Sattelberger, der die Gewerkschaft damit aufrufen will, ihren Kurs zu ändern. „An runden Tischen den Erhalt von Industriearbeitsplätzen in Deutschland zu fordern ist das eine. Jetzt in Stöcken in diesem Sinne zu handeln, ist das Gebot der Stunde für alle Verantwortungsträger“, so Sattelberger.

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