Jetzt auch noch Verschwörungstheorien in Passau

Die Saga entwickelt sich allmählich zum Affentheater. Nun will Thomas Schwarz von „Belohnungen“ bis zur Höhe von 100.000 Euro für Mitarbeiter, die mutig einen Insolvenzantrag stellen, gehört haben, berichtet die Passauer Neue Presse. Konkret hat er zwar nichts zu bieten, doch er will nach diesem Zeitungsbericht nun „die Leute beruhigen, weil viele schon etwas nervös sind und gegen uns aufgewiegelt werden.“ Gestern wurde mittels Memorandum mitgeteilt, es gebe heute „eine endgültige Information.“ Doch auch heute werden die Mitarbeiter wieder mit schwammigen Formulierungen wie „in diesen Tagen“ oder „schnellstmöglich“ hingehalten. Endgültig war die Information nun schon zum fünften oder auch schon sechsten Mal. Dabei wäre das Problem gar nicht schwer zu begreifen und auch leicht zu beschreiben. Die ehemalige vorläufige Insolvenzverwalterin Hasenöhrl sitzt auf einem Berg Geld, die Rede ist von deutlich mehr als drei Millionen Euro, welche die Firma Reifen Schwarz e.K. (nunmehriger Inhaber Gotthard Schwarz) gerne hätte, um damit –sollte angenommen werden- rückständige Löhne bezahlen zu können. Dass die vormalige Insolvenzverwalterin davon bisher offensichtlich nichts ausgezahlt hat, ist ja ohne jeden rechtlichen Grund schlecht vorstellbar. Wem gehören denn diese Gelder? Eigentlich den Gläubigern, jedenfalls nicht der Firma Schwarz und der Familie Schwarz schon mal gar nicht. Es darf in Erinnerung gerufen werden, dass die Geschäfts- und Privaträume der Firma Schwarz und ihrer Manager wegen des Vorwurfs vermuteter Insolvenzverschleppung in diesem Monat durchsucht worden sind. Ferner haben sich vermutlich viel zu wenige Mitarbeiter bisher dafür entschieden, sich in der so bezeichneten BQG zu „qualifizieren.“ Damit steht und fällt aber jeder Sanierungsplan, weil diese Mitarbeiter im Rahmen des Betriebsübergangs Ansprüche gegen die neue Schwarz AG –sofern diese eine Geschäftstätigkeit aufnehmen kann- geltend machen könnten. Machen „nur“ 50 nicht übernommene Mitarbeiter Ansprüche vor dem Arbeitsgericht geltend, steht eine mit 500.000 Euro ausgestattete Schwarz AG schon vor dem Aus, bevor sie richtig begonnen hat.

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