KBA: Automobiler Aufschwung in 2004

Mit insgesamt 3.236.938 neu zugelassenen Personenkraftwagen wurde nach vier Jahren in Folge – wenn auch diesmal nur mit einem Minus von 0,5 Prozent – ein neuer Jahrestiefstand erreicht. Dieses Ergebnis erfüllte nicht die Erwartungen an das Jahr 2003, so dass sich die optimistischen Prognosen der Automobilexperten und die damit verbundene Belebung des Automobilmarktes nicht einstellten, kommentiert das Kraftfahrt-Bundesamt seine aktuelle Dezember-Statistik.

Der Dezember konnte mit insgesamt 260.978 neu zugelassen Kraftfahrzeugen zumindest der schwachen Vorgabe aus 2002 standhalten (+1,9 %). Die Krafträder fanden im letzten Monat des Jahres mit einem Plus von 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat reichlich Zuspruch. Im Vergleich zum November waren die Neuzulassungen bei den Personenkraftwagen (-9,5 %) und Sattelzugmaschinen (-32,9 %) stark rückläufig. Unterm Strich wurden 7,8 Prozent weniger Kraftfahrzeuge neu zugelassen als im Monat zuvor.

Die Gesamtbilanz des Jahres 2003 weist 3.732.815 neu zugelassene Kraftfahrzeuge (-0,7 %) und 220.535 Kraftfahrzeuganhänger (+2,6 %) aus. Im Endspurt reichte es für einige Fahrzeuggruppen noch für eine „Schadensbegrenzung“. Den Ackerschleppern (-7,6 %) und den „Übrigen Kfz“ (-6,8 %) ging dagegen auf der Zielgeraden der Treibstoff aus. Die Kraftomnibusse rutschten gar aus der vermeidlich sicheren Position (+2,0 %) in den Minusbereich (-1,2 %).

Trotz der konjunkturellen Schieflage meisterten einige Automobilhersteller die missliche Situation erstaunlich gut, so das Kraftfahrt-Bundesamt in einer Presseerklärung. Die höchste Zuwachsrate unter den „großen“ Personenkraftwagenherstellern verbuchte im zurückliegenden Jahr Seat mit 15,1 Prozent. Peugeot (+14,0 %), Skoda (+10,7 %) und Mazda (+10,3 %) sind ihm auf den Fersen. Volkswagen war trotz einer leichten Abwärtsbewegung von -0,7 Prozent mit 600.364 Einheiten wieder souveräner Marktführer in Deutschland. Dieselbetriebene Pkw sind weiterhin sehr beliebt. Im Jahresverlauf betrug der Anteil 39,9 Prozent. Im Dezember wurden erstmals 43,9 Prozent erreicht.

Der Gebrauchtwagenmarkt verlief zum Jahresende etwas besser als bei den Neuwagen. Im vergangenen Jahr wechselten 6,7 Millionen Pkw den Halter; 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gibt es nun 2004 den langersehnten Aufschwung? Den Prognosen der Automobilbranche zur Folge ist mit 3,24 bis 3,50 Millionen neuen Personenkraftwagen eine leichte Erholung des Marktes zu erwarten, prognostiziert das KBA. Die Überalterung des Fahrzeugbestandes und der damit verbundene Ersatzbedarf lasse diese Erwartungshaltung zu. Die im Allgemeinen zu erwartende gesamtwirtschaftliche positive Entwicklung spreche ebenfalls für einen Aufschwung der Automobilbranche.

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