Agritechnica 2003: „Erfolgreich in schwieriger Zeit“

Vom 9. bis 15. November war die Agritechnica 2003 erneut Anziehungspunkt für Europas Agrarbranche. Zu der internationalen Fachausstellung für Landtechnik der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kamen nach Angaben des Veranstalters fast 227.000 Besucher auf das Messegelände in Hannover, und mit mehr als 38.000 Auslandsbesuchern konnte demnach sogar ein neuer Rekord verzeichnet werden. „Aussteller, Besucher und natürlich auch wir selbst als Veranstalter waren mit der Agritechnica 2003 vollauf zufrieden“, lautet denn auch das Fazit von DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Dietrich Rieger. Mit ihrem vollständigen Technikangebot, zahlreichen Neuheitenpräsentationen und hochwertigen Informationsveranstaltungen habe die Messe den Bedürfnissen der Landwirte in schwieriger Zeit Rechnung getragen. „Das Investitionsklima hat sich durch die Agritechnica spürbar verbessert. Die Aussteller erwarten für die nächsten Monate eine deutliche Marktbelebung“, meint Dr. Rieger.

Steigende Betriebsgrößen sowie die rasch zunehmende überbetriebliche Maschinennutzung in der Landwirtschaft erfordern den zunehmenden Einsatz von Großmaschinen. Nicht verwunderlich deshalb, dass der Veranstalter auch in diesem Jahr von einem besonders starken Fachbesucherinteresse an Traktoren, der gesamten Bandbreite der Bodenbearbeitung und der Erntetechnik zu berichten weiß. Was die Anbieter freuen dürfte ist, dass die Landwirte offenbar wieder verstärkt investieren wollen. „Dies belegen die Gespräche auf den Ständen der Aussteller. Nach der Besucherbefragung wollen 64 Prozent investieren“, stellt Dr. Rieger fest. Davon könnte auch die Reifenbranche profitieren. Denn was die Absatzentwicklung bei Landwirtschaftsreifen betrifft, blieb das Jahr 2003 bislang deutlich hinter dem Vorjahr zurück – und das nicht nur bezogen auf das Erstausrüstungsgeschäft, sondern vor allem auch im Ersatzmarkt. Wenn weniger Schlepper und Maschinen verkauft werden, gehen halt auch die Lieferungen an die Produktionsbänder der großen Fahrzeughersteller zurück. Und wenn zusätzlich noch ein Jahrhundertsommer zu Ernte- und damit Einkommensausfällen in der Landwirtschaft führt, räumen die Landwirte eine neuen Bereifung sicherlich nicht oberste Priorität ein. Zumal – wie ein Vertreter der Reifenindustrie im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG vermutet – viele angesichts knochentrockener Böden nicht einmal die Leistungsfähigkeit heutiger High-Performance-Reifen abzurufen brauchten. Was die Hersteller und die auf den Handel mit Landwirtschaftsreifen spezialisierten Unternehmen jedoch nicht davon abhält, mit neuen, immer fortschrittlicheren Produkten und Dienstleistungen auf den Markt zu drängen.

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