Indischer Reifenmarkt vor Umwälzungen

Der indische Reifenmarkt habe ein enormes Potential, so Analyst Anil Sampat. In den letzten Monaten sind die Aktienkurse der heimischen Hersteller geradezu explodiert. Gleichzeitig sind die rund zwei Dutzend indischen Reifenproduzenten jeweils viel zu klein und leistungsschwach, um in der technologischen Entwicklung mitzuhalten und den durch zunehmende Fahrzeugproduktion in Indien wachsenden Bedarf aus eigener Kraft zu befriedigen.

Auch die indische Gummiindustrie ist von den steigenden Weltmarktpreisen für Kautschuk genauso betroffen wie die international agierenden Großkonzerne, aufgrund der geringeren Abnahmemengen der indischen Hersteller müssen sie im Einzelfall sogar höhere Preise in Kauf nehmen.

Die einzige Möglichkeit, am Potenzial des indischen Marktes angemessen zu partizipieren, sieht Sampat darin, dass die heimischen Unternehmen für ausländische Reifenhersteller so attraktiv sind, dass diese in Indien investieren. Wahres Wachstum könne die indische Reifenindustrie in einem global jährlich gerade mal um zwei Prozent wachsenden Markt nur erzielen, wenn Produktionsstandorte entstehen, an denen Produkte mit Weltklasseniveau hergestellt werden.

Währenddessen haben sich die Kurse von Herstellern wie Apollo, Ceat, JK Industries, Vikrant, Falcon, Govind, MRF oder Premier in den letzten Monaten deutlich nach oben bewegt und sind teilweise inzwischen mehr als doppelt soviel und sogar noch mehr wert. Wachsende Produktionszahlen der Autohersteller und der sich abzeichnende Zwang zur Konsolidierung der indischen Reifenindustrie haben die Phantasie der Anleger beflügelt. Zudem haben fast alle größeren Reifenhersteller ihre Pflöcke inzwischen eingeschlagen, entweder in Form eigener Fabriken (Bridgestone und Goodyear) oder durch Beteiligungen bzw. Kooperationen (Michelin/Apollo, Pirelli/Ceat).

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