Chinesische Bremsen-Jointventures von Continental fusionieren

Die Continental AG bündelt mit der Fusion von zwei Jointventures für Pkw-Bremssysteme die Kräfte im stark expandierenden Markt China. Die Shanghai Automotive Brake Systems Co, Ltd. (SABS) und Shanghai Automotive Brake Actuation Co., Ltd. (SABA) produzieren und entwickeln künftig unter dem Namen SABS gemeinsam am bisherigen SABS-Standort. Einen entsprechenden Fusionsvertrag haben Continental und der Jointventure-Partner Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) unterzeichnet.

Wir sind bei Pkw-Bremssystemen Marktführer in China”, betont Dr. Wolfgang Ziebart, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Continental AG. “Durch die Konzentration auf einen schlagkräftigen Entwicklungs- und Produktionsstandort für Bremssysteme in China sind wir für kommende Herausforderungen gut gewappnet, insbesondere für die bevorstehende Marktoffensive der japanischen Automobilhersteller.” Er weist zudem darauf hin, dass die Continental AG in China nach einem Jointventure-Partner im Reifenbereich sucht, um sich eine gute Ausgangsposition für diesen wichtigen Zukunftsmarkt zu verschaffen.

SABS wurde 1994 gegründet und fertigt in neu erbauten Produktionshallen vor den Toren Shanghais in Jiading bisher mit circa 400 Mitarbeitern unter anderem ABS, ESP, TCS (Traction Control System) und Radbremsen. SABA, 2002 gegründet, fertigte bis vor kurzem mit 130 Beschäftigten Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker – mitten in der Millionen-Metropole Shanghai, wo Erweiterungskapazitäten nicht verfügbar sind. “Mit der Zusammenführung lösen wir das räumliche und logistische Problem, das SABA aufgrund seines bisherigen Standorts hatte. Darüber hinaus konzentrieren wir den gesamten Bremsenbereich mit allen hydraulischen und elektronischen Komponenten entwicklungs- und fertigungstechnisch unter einem Dach”, erläutert Hans-Jürgen Goslar, Geschäftsleiter Region Asien-Pazifik. SABS ist damit Marktführer in China mit einer Umsatzplanung von 1,6 Milliarden Renminbi (knapp 160 Millionen Euro) für 2004 und einer Beschäftigungsplanung von rund 600 Mitarbeitern.

Continental verfügt über eine starke Präsenz in der Region. Neben SABS ist das Unternehmen vertreten mit dem Shanghai Office sowie Shanghai SIM-TEMIC-Electronics Co., Ltd., einem Jointventure mit den Gesellschaftern SIM und SAIL. Es wurde 2001 gegründet und fertigt ABS-Steuergeräte. Die Jilin Automotive Brake Factory, Hersteller von Tandem-Hauptbremszylindern und Bremskraftverstärkern, ist seit 1991 Lizenznehmer von Continental Teves. Heli Motor Factory ist als Hersteller von Elektromotoren seit 2000 Lizenznehmer von Continental Temic. “Weitere gemeinsame Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit unserem Partner SAIC, beispielsweise auf dem Reifen-Sektor, werden wir erkunden”, sagt Dr. Ziebart.

“Continental hat vom dynamischen Wachstum im chinesischen Automobilmarkt in den vergangenen drei Jahren mit jährlichen Umsatzsteigerungen zwischen 20 und 73 Prozent profitieren können”, erklärt er weiter. Continental erwartet auch in Zukunft ein erhebliches Wachstum in China, wo 2003 rund 3,3 Millionen Pkw produziert werden. Der Asian Automotive Industry Report (DRI) hat die Produktion für 2013 auf rund 6,6 Millionen geschätzt.

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