Strohfeuer der IAA wärmt nicht mehr

Der europäische Automarkt scheint nach den guten Zahlen im Nachgang zur IAA wieder zur Routine überzugehen. Während im September-Vergleich europaweit noch 4,4 Prozent mehr Pkw neu zugelassen wurden, ging diese Kennziffer im Oktober um 0,3 Prozent auf insgesamt 1.179.024 Fahrzeuge zurück. Wie der Verband Europäischer Automobilhersteller (ACEA) meint, liege die derzeitige Entwicklung auf dem Automobilmarkt auf einer Linie mit den allgemeinen wirtschaftlichen Indikatoren. Die Neuzulassungen in Deutschland gingen hingegen um 3,9 Prozent auf 270.000 Fahrzeuge zurück, so dass hierzulande die negativsten Veränderungen unter den fünf großen Automobilmärkten Europas stattfanden. Aufs bisherige Jahr gerechnet gingen die Neuzulassungen in Deutschland aber nur um 0,7 Prozent zurück.

Unter den Outperformern bei den Neuzulassungen befinden sich erneut die üblichen Verdächtigen Finnland (+33,9 %) und Island (+34,1 %), deren Wachstum allerdings auf niedrigem Niveau stattfindet. In Island beispielsweise wurden im Oktober lediglich 853 Pkw neu zugelassen (Vj. 636). Unter den fünf großen Automobilmärkten der EU fällt lediglich Spanien mit einem Zuwachs von 8,2 Prozent aus dem Trend; alle anderen mussten weniger Neuzulassungen zur Kenntnis nehmen: Frankreich -1,9 Prozent, Italien -0,3 Prozent und Großbritannien -1,4 Prozent. Aufs bisherige Jahr gerechnet gingen die Neuzulassungen innerhalb der EU um 1,2 Prozent zurück, während drei der fünf großen EU-Staaten leichte Zuwächse verzeichnen konnten.

Nach Fabrikaten betrachtet gehören die Volkswagen- und die PSA-Gruppe zu den großen Verlierern. Volkswagen verlor im Oktober-Vergleich 0,9 Prozentpunkte Marktanteil und hält derzeit bei den Neuzulassungen noch einen Anteil von 17,9 Prozent. Dieser Rückgang betrifft alle Automarken des Konzern gleichermaßen, wobei die Stammmarke VW mit 7,1 Prozent am stärksten zurückgegangen ist. Peugeot und Citroën büßten sogar einen ganzen Prozentpunkt ein und liegen noch bei 15 Prozent. Zu den Gewinnern im Oktober gehören erneut die japanischen (+18,5 %) und koreanischen Modelle (+22,4 %). Im vergangenen Monat wurden etwa 40 Prozent mehr Nissans, 19,3 Prozent mehr Mitsubishis und 15,2 Prozent mehr Mazdas in Europa neu zugelassen. Auch Ford musste im Oktober 5,2 Prozent weniger Neuzulassungen hinnehmen, was auf einen derzeitigen Marktanteil von zehn Prozent hinausläuft; es wurden allerdings 7,1 Prozent mehr Volvos zugelassen. General Motors/Opel (-1,0 %), Fiat (-2,6 %) und DaimlerChrysler (-2,5 %) mussten ebenfalls leichte Verluste hinnehmen. BMW hingegen legte zu, und zwar um 3,3 Prozent, so dass die Bayern im Oktober einen Marktanteil von 4,4 Prozent bei den Neuzulassungen in Europa für sich reklamieren.
arno.borchers@reifenpresse.de

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