Michelin erweitert Kapazitäten im Werk Hallstadt

Der Bamberger Landrat Dr. Günther Denzler, der Hallstadter Bürgermeister Erwin Braun und Manfred Hillenbrand, Direktor des Michelin-Werkes Hallstadt, haben im Rahmen einer Feier Ende Juli die erste von 30 neuen Vulkanisationspressen im Werk Hallstadt in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme der neuen Vulkanisationspressen markiert einen Meilenstein des vor zwei Jahren begonnenen Projekts zur Erhöhung der Produktionskapazitäten um 20 Prozent, betont der französische Reifenhersteller in einer Pressemitteilung. In Anwesenheit zahlreicher Mitarbeiter und Vertreter der IHK, der Stadtwerke Bamberg, der Ferngas Nordbayern und der Gewerkschaft IGBCE wurde als erster Reifen im Rahmen der Erweiterung ein Michelin-Reifen des Typs Pilot Primacy TL für einen Audi “gekocht”. Bis April 2004 werden die weiteren 29 Vulkanisationspressen in Betrieb und der Großteil des 2002 begonnenen Projektes abgeschlossen sein. Die Vergrößerung der Kochungsabteilung ist der größte Meilenstein des umfassenden Erweiterungsprojekts “Bamberg 24.000”. Durch die stetig zunehmende Produktion von Hochleistungsreifen größerer Dimensionen war hier ein Engpass entstanden. Mit der Installation der 30 neuen Vulkanisationspressen wird dieser Engpass behoben und außerdem die Produktionskapazität um 20 Prozent erhöht. Auch in den anderen Teilen der Prozesskette wurden Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt oder diese werden in nächster Zeit in Angriff genommen. Beispielsweise entstand in der Endprüfung ein neues Reifenmagazin. Insgesamt fließen rund neun Millionen Euro in Um- und Anbauten sowie in den Maschinenpark des Werkes Hallstadt, so dass ab dem kommenden Frühjahr rund 4.000 Reifen mehr als bisher produziert werden können. Zusätzlich leisten wir mit dieser Produktionserweiterung einen Beitrag zur weiteren Senkung der Herstellkosten. “Wir sind sehr glücklich, mit diesen Investitionen zur mittel- und langfristigen Standortsicherung beizutragen”, so Werkleiter Manfred Hillenbrand. In der Vulkanisation findet die Profilgebung des Reifens statt. Die sogenannte Bandage, das heißt der Reifenrohling wird automatisch in eine mit Dampf beheizte “Kochform” eingelegt. Der Pressendeckel schließt sich. Bei rund 200 Grad vernetzen sich nun die in den Gummimischungen enthaltenen Elastomere über Schwefelbrücken und bilden den unverformbaren, elastischen Reifen. Nach etwa zehn Minuten Kochzeit, bei einem Pkw-Reifen mit der Dimension 16 Zoll, verlässt ein fertiger, dampfender Reifen die Vulkanisationspresse. Nach Durchlaufen der Endprüfung tritt er den Weg zum Kunden an. Nach der Genehmigung der Gebäudeerweiterung durch das Landratsamt im Herbst 2002 wurde zügig mit den Fundamentarbeiten begonnen. Noch vor Wintereinbruch war das Dach fertiggestellt und der Rohbau regendicht. Seit März 2003 wird an der Installation der 30 neuen Vulkanisationspressen gearbeitet: Verrohrungen, Belüftungsanlagen, Stahlbauten, zusätzliche Transportbänder und schließlich die Pressengehäuse mussten errichtet werden. Vom Projekt “Bamberg 24.000” hat die Wirtschaft in der Region jetzt schon profitiert, denn alle Anlagen wurden vor Ort in Hallstadt hergestellt. Mehr als 25 Fremdfirmen, überwiegend aus der Region, unterstützten die Baumaßnahmen. Sie halfen mit, dass nun die erste Presse in Betrieb gehen konnte. Einschließlich der Planungsphase 2001 erstreckt sich das Projekt “Bamberg 24.000” auf über vier Jahre. Insgesamt begleiten 14 Projektteams von der Technik bis zur Kommunikation die Erweiterungsmaßnahmen, koordiniert von Projektleiter Manfred Fülle. Erklärtes Ziel: Trotz der komplexen Arbeit auf mehreren Baustellen gleichzeitig sollte die laufende Produktion so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. “Das ist uns gelungen”, freut sich Manfred Fülle. “Unsere Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten großes Engagement bewiesen und unter erschwerten Voraussetzungen eine tolle Leistung gebracht”, bestätigt Mathias Siebe, Produktionsleiter des Bereichs Fertigreifen. Im Zuge des Projektes werden in den kommenden Monaten rund 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. “Durch die Ausweitung unserer Produktionskapazitäten können wir unsere Flexibilität bedeutend steigern. Dass ist heutzutage ein wichtiger Wettbewerbsfaktor”, erläutert Manfred Hillenbrand. Insgesamt wird derzeit mit rund 910 Mitarbeitern in Hallstadt eine Jahresproduktion von 6,4 Millionen Pkw-Reifen erbracht. Ab Mitte 2004, nach Abschluss des Erweiterungsprojektes also, können 7,7 Millionen Reifen hergestellt werden.

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