Zulieferer wachsen schneller als Automobilhersteller

Die Automobilzulieferer sind in den letzten Jahren schneller gewachsen als die Automobilhersteller. Gleichzeitig ist die Ertragslage der Branche jedoch leicht rückläufig, sodass in einzelnen Segmenten im Jahr 2001 bis zu ein Viertel der Unternehmen Verluste ausweisen mussten. Insgesamt ist die Kapitalverzinsung in der Branche unzureichend. Nur die Nischenanbieter konnten in den vergangenen Jahren konstant Mehrwert generieren. Das sind nur einige der Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der HypoVereinsbank. Darin sind die Bilanzdaten aller überwiegend mittelständischen Automobilzulieferer aus dem Kreditportfolio der Bank für die Jahre 1999 bis 2001 ausgewertet worden. Die Untersuchung soll die Studie “Automobiltechnologie 2010” ergänzen, die Mercer Management Consulting und die HypoVereinsbank schon im Herbst vergangenen Jahres vorgelegt hatten. Die Betriebsleistung der untersuchten Anbieter wuchs jährlich zwischen zehn Prozent (2001) und 19 Prozent (2000). Das Wachstum der Zulieferer ist dabei – so die HypoVereinsbank – ungleich verteilt. Während spezialisierte Nischenanbieter mit innovativen technischen Lösungen stärker zulegten, konnten Anbieter von Standardteilen in Massenfertigung (Volumenanbieter) deutlich weniger am Wachstum teilhaben, und das Wachstum der Nischenanbieter lag mehr als doppelt so hoch wie das der Volumenanbieter. Der Rückgang der Erträge, EBIT-Marge 5,3 Prozent (2001) nach 5,5 Prozent (2000), Betriebsergebnis 3,9 Prozent (2001) nach 4,3 Prozent (2000), kennzeichnet laut der Studie die ganze Branche. Generell gelte, dass ein höherer Umsatz mit niedrigeren Ertragsmargen einher gehe. Dabei gebe es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Geschäftsmodellen. Ein Viertel der Volumenanbieter und der Modul-/Systemspezialisten, die Komponenten für den Automobilhersteller integrieren, haben im Jahr 2001 kein positives Jahresergebnis erzielt.

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