Hopfen geerntet, Reifen kaputt

In der aktuellen September-Ausgabe der ADAC motorwelt prangert der deutsche Automobilclub einen Missstand in der bayerischen Holledau an. Sie gilt als größtes Hopfenanbaugebiet der Welt, und nach der Ernte des Hopfens werden nach Angaben des ADAC die Triebe, die bis zu sechs Meter erreichen können, mitsamt der zuvor verwendeten Haltedrähten gleicher Länge zu ein bis zwei Zentimetern kurzen Stücken zerschreddert. Dieses Gemisch aus Pflanzenhäcksel und spitzen Drahtstiften wird wiederum als Dünger auf den Äckern der Region verwendet. Und von da an wird’s gefährlich: Beim Straßentransport dorthin landet nämlich so manches davon auf der Fahrbahn, sodass sich die Drahtstifte in die Reifen bohren können. Schon seit 30 Jahren – so der Automobilclub – komme es deshalb immer wieder zu Schäden an den Reifen derjenigen, die sich unfreiwillig solche “Hopfenspikes” ins Profil einfahren. Sogar ein tödlicher Verkehrsunfall soll schon auf das Konto dieser außergewöhnlichen Bedrohung gehen. Bereits vor Jahren habe man Polizeikontrollen gefordert, passiert sei allerdings nichts. Zu Beginn der diesjährigen Transporte bekräftigt der ADAC seine Forderung nach täglicher Säuberung der betroffenen Straßen durch mit Magneten ausgestattete Traktoren bzw. der Ausstattung der Häckselmaschinen mit Magneten, damit das gefährliche Gemisch gar nicht erst auf der Straße landen kann. Alternativ wird den Hopfenbauern die Verwendung von Kokosschnüren o.Ä. statt Eisendraht vorgeschlagen, damit es zukünftig nicht mehr zu Reifenschäden durch auf der Fahrbahn liegende Drahtstückchen kommt.

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