Auch Werk Gislaved vor der Schließung

Nach der Entscheidung den Vorstandes der Continental AG zur Überprüfung aller Werksstandorte hat das Management der schwedischen Tochtergesellschaft Continental Gislaved Däck AG beschlossen, mit den zuständigen Gewerkschaften analog den Richtlinien des schwedischen Mitbestimmungsgesetzes Verhandlungen über die Schließung der Produktion des Werkes in der Kleinstadt Gislaved (Südschweden) zu beginnen. Falls die Überprüfung des Standortes eine Schließung der Fabrik nahe legt, dürften 774 Arbeitsplätze in der Pkw-Reifenproduktion verloren gehen. Das geplante Vorhaben ist Teil des laufenden Restrukturierungsprozesses der Continental AG und soll der Erhöhung ihrer Profitabilität und Effizienz dienen. Das Management von Continental Gislaved wird nun den Prozess einleiten, der vermutlich zu einer Schließung der Produktion zum Juli 2002 führen wird. Die Überprüfung ist durch die schwächere Nachfrage nach Pkw-Reifen in Europa und den Rückgang der Pkw-Produktion notwendig geworden. Die Fabrik in Gislaved ist mit einer Kapazität von rund vier Millionen Reifen die kleinste in der Continental-Gruppe, die für das Jahr 2002 in einem gesättigten Markt mit starkem Wettbewerbsdruck mit einer Überkapazität von rund 5 Millionen Reifen rechnet. Außerdem strebt Continental für seine Produktionsstandorte eine durchschnittliche Jahreskapazität von acht Millionen Reifen an, was die Rentabilität des Standortes Gislaved zusätzlich in Frage stellt. Das Werk hat eine fast hundertjährige Geschichte, 1905 wurde der erste Reifen in Gislaved hergestellt, das heutige Werk 1970 eingeweiht. In 1984/85 übernahm Gislaved den norwegischen Wettbewerber Viking und nannte sich danach Nivis Tyre. Bereits seit 1938 hatte Gislaved mit der damaligen Uniroyal kooperiert, nach der Übernahme Uniroyals durch Continental war der Know-how-Transfer auf die Hannoveraner übergegangen. Nivis wurde 1992 von Continental übernommen, deren Vorstandsvorsitzender Dr. Hubertus von Grünberg veranlasste wenige Monate nach seiner Amtsübernahme die Schließung des Viking-Werkes Askim bei Oslo. In Gislaved werden derzeit ausschließlich Pkw-Reifen gefertigt, unter anderem auch Private Brands für Fremdkunden. Die Marke Gislaved selber ist im Heimatland gut präsent, gilt als M+S-Spezialist und wird in Deutschland über die Reiff-Gruppe vertrieben. Das Reifenlager, die Bespikung von Winterreifen, die Komplettradmontage sowie die Entwicklungsabteilung sollen eventuell in anderer Form weiter bestehen. Die Marke Gislaved und die Vertriebsorganisation in Göteborg (Schweden) sollen ebenfalls erhalten bleiben.

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