Reifendruckkontrolle serienmäßig beim neuen Renault Laguna

Bekanntermaßen beeinflusst langsam entweichende Luft und damit zu geringer Reifendruck durch den Verlust der Bodenhaftung die Straßenlage, das Bremsverhalten sowie den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen. Außerdem verschleißen die Reifen durch einen verstärktem Abrieb schneller, wenn der vom Hersteller empfohlene Fülldruck nicht eingehalten wird. In letzter Konsequenz kann es durch die erhöhte Walkarbeit zu einer Überhitzung und letztlich gar zum Platzen des Pneus kommen. Rund sechs Prozent der tödlichen Unfälle auf Frankreichs Straßen sind nach Angaben von Renault auf diese Ursache zurückzuführen. Grund genug für den französischen Fahrzeughersteller, den neuen Laguna, der ab 16. März bei deutschen Händlern steht, serienmäßig mir einem Reifendruckkontrollsystem auszustatten. Seit der Markteinführung des Laguna wurden weltweit mehr als 1,45 Millionen Fahrzeuge dieses Typs verkauft, davon rund 1,2 Millionen Limousinen und ca. 250.000 Kombi (Grandtour). In Deutschland wurden bis August 2000 insgesamt 174.424 Fahrzeuge dieses Modells, das hierzulande erstmals 1994 (Limousine) bzw. 1995 (Grandtour) auf den Markt kam, neu zugelassen. Seit 1996 liegt in Deutschland der Anteil des Grandtour stets über dem der Limousine (60:40). Im Laufe seiner “Karriere” wurde das Mittelklassemodell kontinuierlich weiterentwickelt und aufgewertet. Meist verkaufte Motorisierungen waren in deutschen Landen zunächst die Einstiegsvarianten, die aber ab 1998 zu Gunsten leistungsstärkerer Triebwerke verloren. Zunehmend im Trend lagen zudem die Dieselmodelle. Wurden 1995 noch acht Prozent der Limousinen mit Dieselmotor verkauft, so waren es Ende Juni 2000 gut 14 Prozent. Im selben Zeitraum wuchs der Dieselanteil beim Grandtour von sieben auf 38 Prozent. Der aktuelle Laguna II, mit dem Renault eine Steigerung des Absatzes auf insgesamt rund 38.000 Einheiten in diesem Jahr erreichen möchte, kommt wie sein Vorgänger in zwei Versionen auf den Markt: als fünftürige Fließhecklimousine und als Kombi. Beiden Varianten gemein ist, dass bei allen Motorisierungen und Ausstattungen bereits ab Werk eine automatische Reifendruckkontrolle mit an Bord ist, mit der die Fahrsicherheit erhöht werden soll. Schließlich kann zu geringer Reifendruck gefährliche Konsequenzen haben. Mit dem von Renault in Zusammenarbeit mit Michelin entwickelten Kontrollsystem, das den Fahrer permanent und automatisch über die Druckverhältnisse in allen montierten Rädern informiert, können diese Risiken vermieden werden. An jedem Reifenventil befindet sich dazu ein Sensor, der ständig den Innendruck des Reifens misst. Der Ersatzreifen kann auf Wunsch ebenfalls mit diesem System ausgerüstet werden. Die von den Sensoren generierten Informationen werden zur Identifizierung des Reifens über codierte Funkwellen (Telemetrie) zum Steuergerät im Fahrgastraum übertragen. Im Gegensatz zu den bereits auf dem Markt verfügbaren Systemen soll das Kontrollsystem des Laguna nicht nur einen bereits fortgeschrittenen Druckverlust erkennen können, sondern es informiert den Fahrer schon bei geringen Abweichungen wie etwa bei einem schleichenden Plattfuß. Das System ist nach Auskunft von Renault in der Lage, einen tatsächlichen Druckverlust von einer Druckabweichung zu unterscheiden, die auf die normale Beanspruchung des Reifens zurückzuführen ist (Erhitzen, Abkühlen, Belastung durch Zuladung usw.). Etwaige Störungen werden bei den Versionen “Authentique” und “Dynamique” über ein Fahrzeugsymbol sowie über Kontrolllampen am Armaturenbrett angezeigt. Die Art der Störung wird differenziert ausgewiesen. Orange/”Service” steht für eine Störung, die eine baldige Überprüfung des Reifendrucks erfordert. Rot/”Stop” steht für eine Störung, die einen sofortigen Halt des Fahrzeugs und einen Reifenwechsel erfordert. Ab Ausstattungsniveau “Privilège” wird der aktuelle Reifendruck gleich beim Starten des Motors in Bar angezeigt. Das System soll mit allen zugelassenen Reifentypen funktionieren. Ab Werk sind nur die Limousinen mit der jeweiligen Basismotorisierung für Benziner und Diesel mit 15-Zoll-Rädern (Bereifung 195/65 R15) ausgerüstet, alle anderen Modelle rollen auf Reifen der Dimension 205/55 R16 in den Markt.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert