Zu früh gebrüllt, Löwen! Keine Konjunktur für Reifen

1999 war kein schlechtes Jahr für die Reifenbranche. Und so sprachen Konzernchefs in Stellungnahmen schnell von guten Aussichten auch für das laufende Jahr 2000. Mit nochmals verbesserten Erträgen sollte die Attraktivität für Investoren erhöht werden. Zu früh gebrüllt, Löwen, möchte man sagen, denn spätestens bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse war klar, dass hoch gesteckte Erwartungen nicht zu erfüllen sind. Investoren bleiben weg von Reifen, die Börsenwerte der Reifenhersteller sind niedrig. Und das macht alle Konzernführer gleichermaßen nervös, weil sie wissen, dass allein ein äußerst hoher Aktienkurs sie vor Übernahmeversuchen einigermaßen schützen kann. Doch der schlechte Ruf von Reifenaktien ist von vielen Firmenlenkern auch noch herbeigeredet worden. Wie man so etwas macht, lässt sich hierzulande am Beispiel der Continental AG zeigen. Allerdings darf auch darauf hingewiesen werden, dass Taktiken anderer Konzerne ähnlich und damit nahezu austauschbar sind. Der Wettbewerb wird jedenfalls härter werden. Wegen anhaltender Rohstoffpreiserhöhungen (beispielsweise Kautschuk, Rohöl, Gummiruße) und nur limitierter Möglichkeiten, die Mehrkosten durch höhere Verkaufspreise auffangen zu können, sehen insbesondere die großen Hersteller dem weiteren Verlauf des Jahres 2000 mit sorge entgegen. Euphorisch ist inzwischen niemand mehr.

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